KULINARISCHE WELTREISE: SO SCHMECKT SKANDINAVIEN

Die skandinavische Küche ist raffiniert und lecker. Auf den Tisch kommen fangfrischer Fisch, deftige Hausmannskost à la Köttbullar oder auch mal zuckersüsse Beeren. Wir zeigen die beliebtesten Rezepte aus Schweden, Dänemark, Norwegen und Finnland.

1. Dänemark – Gerichte so elegant wie nordisches Design

Dänemark ist laut Studien eines der glücklichsten Länder der Welt. Das liegt zum einen am wirtschaftlichen Wohlstand und zugleich an der wunderschönen Landschaft, die an Nord- und Ostsee grenzt. Dank der Lage ist man in Dänemark nie mehr als 52 Kilometer vom Meer entfernt. Zum Staatsgebiet zählen mehr als 1400 Inseln, darunter die rauen und wildromantischen Färöer-Inseln und Grönland. Von der Nähe zum Meer rührt wohl auch die grosse Vorliebe der Dänen für Fischgerichte, wie zum Beispiel den Torsk.

Beliebtes Gericht: Torsk (Dorsch)

Die dänische Küche ist von der aus dem benachbarten Norden Deutschlands nicht weit entfernt. Hier findet man zum Beispiel auch Lapskaus – ein Gericht mit Kartoffeln, Rindfleisch und Roter Beete. Das Nationalgericht der Dänen ist allerdings Dorsch beziehungsweise Kabeljau (Torsk). Der wird mit einer Senfsauce und Kartoffeln serviert.

Gewusst? Im Deutschen wird der junge Fisch, der noch nicht laichreif ist, Dorsch genannt. Erwachsene Tiere der gleichen Art heissen Kabeljau. Auch die Herkunft kann ausschlaggebend sein: Fische aus der Ostsee werden oft als Dorsch bezeichnet, alle anderen als Kabeljau.

Zum Nachkochen: Dorsch mit Senfsauce 

  1. Zwiebeln hacken und in Butter anbraten, dann das Dorschfilet darauflegen.
  2. Mit Weisswein ablöschen und zehn Minuten zugedeckt köcheln lassen.
  3. Das Filet herausnehmen und warmstellen, den Fond in der Pfanne mit Sahne strecken. Mit Senf, Salz, Pfeffer und ein wenig Zucker abschmecken.
  4. Die Sauce durch ein Sieb passieren und über den angerichteten Fisch giessen.
  5. Mit Salzkartoffeln servieren. Etwas Würze zum Abschluss: gehackte Petersilie.
 2. Schweden – Köttbullar, besser als im Möbelhaus

Von der dänischen Hauptstadt Kopenhagen bis ins schwedische Malmö fährt man über die Öresundbrücke nur ein paar Kilometer. Und schon wird man von einer ganz neuen Landschaft empfangen. Schweden verfügt über Tausende von Inseln und Seen im Landesinneren. Die nördliche Region ist hingegen von Gletschern und Gebirgen geprägt, während die grössten schwedischen Städte Göteborg, Malmö und Stockholm allesamt an der Küste liegen. Die wunderschön charmante Hauptstadt Stockholm wurde auf 14 Inseln errichtet. In ihren zahlreichen Restaurants findet man auch die schwedische Leibspeise Köttbullar.

Beliebtes Gericht: Köttbullar mit Preiselbeeren

Das schwedische Gericht, das dank des schwedischen Möbelhauses Ikea mittlerweile auf der ganzen Welt bekannt ist, ist ein echter Klassiker: Köttbullar (Fleischbällchen). Am liebsten mögen die Schweden es, wenn die würzigen Bällchen in einer cremigen Sahnesauce schwimmen. Ein Tupfer Preiselbeeren und etwas gehackte Petersilie obenauf verleihen ihnen das gewisse Etwas.

Zum Nachkochen: Köttbullar mit Preiselbeeren 

  1. Man nehme gemischtes Hackfleisch, Ei, Mehl, gehackte Petersilie, Zwiebeln und Semmelbrösel. Mit etwas Senf, Salz und Pfeffer würzen. Alles zu einer festen Masse kneten und als wallnussgrosse Bällchen in der geölten Pfanne anbraten.
  2. Für die Sahnesauce Zwiebeln in Butter mit etwas Mehl anbraten, dann Gemüsebrühe und Sahne hinzugeben und würzen. Für sahnigen Genuss etwas weiter einköcheln lassen.
  3. Beim Servieren über die Köttbullar giessen. Petersilie und Preiselbeeren nicht vergessen. Fertig ist die schwedische Köstlichkeit.
 3. Norwegen – Hammelfleisch mit Weisskohl

Norwegen ist bekannt für seine Fjorde, über 100'000 Seen und schöne Städte im Süden. Der kalte Norden mit seinen Permafrostböden ist grösstenteils unberührt. Trotz des kühlen Klimas ist die norwegische Lebensqualität sehr hoch. Immer mehr Schweizer zieht es für längere Zeit nach Norwegen, vor allem in die Hauptstadt Oslo mit ihren Museen und schönen Parks. Auch die norwegische Küche lässt nichts zu wünschen übrig. Sie ist von den Traditionen der Bauern und Fischer geprägt.

Beliebtes Gericht: Fårikål

Auf der norwegischen Speisekarte standen lange Zeit vor allem Milchprodukte, neben denen auch Getreide und etwas Walfleisch auf den Tisch kamen. Um auch steiles und abgelegenes Weideland nutzen zu können, hielten viele norwegische Bauern neben Kühen auch Schafe und Ziegen. Eines der beliebtesten Gerichte ist daher Hammelfleisch mit Weisskohl – das sogenannte Fårikål (zu Deutsch: Schaf im Kohl). Es wird sowohl zu besonderen Anlässen, als auch als typische Hausmannskost gegessen. Der letzte Donnerstag im September ist in Norwegen offiziell Fårikål-Tag.

Zum Nachkochen: Lamm mit Kohl

  1. Das Lammfleisch und den Kohl schneiden und in abwechselnden Schichten in einen Topf geben. Jede Lage mit Salz und Pfeffer würzen, zusätzlich mit etwas Mehl bestreuen.
  2. Mit Wasser oder Brühe aufgiessen, bis alles bedeckt ist und so lange köcheln lassen, bis das Lammfleisch gar ist (etwa eineinhalb Stunden).
  3. Wahlweise mit Salzkartoffeln oder Sauerteigbrot servieren.

Übrigens: Waschechte Norweger wissen, dass es aufgewärmt noch besser schmeckt und freuen sich auf den zweiten Tag.

4. Finnland – gefüllte Teigtaschen

Überall in Skandinavien, doch vor allem in Finnland, sind die Sommer kurz und die Winter lang. In den wunderschönen Nationalparks von Lappland kann man Naturphänomene wie die Polarlichter und helle Winternächte erleben. Wenn man aus der Kälte heimkehrt, wartet bei den Finnen meist eine deftige Mahlzeit. Besonders beliebt sind zum Beispiel Moltebeeren und geschnetzeltes Rentierfleisch mit Pfifferlingen. Da man in der Schweiz allerdings schwer an Rentierfleisch kommt, gibt es stattdessen ein Rezept für herzhafte Teigtaschen (Piroggen). 

Beliebtes Gericht: Karelische Piroggen

Ein sehr beliebtes finnisches Gericht sind Karelische Piroggen. Die historische Landschaft Karelien ist heute zwischen Finnland und Russland aufgeteilt, doch die traditionelle Küche ist geblieben. Je nach Region fällt die Füllung der Piroggen schon mal unterschiedlich aus. Wahlweise kann man Reis oder Kartoffelpüree nutzen.

Zum Nachkochen: Piroggen (Teigtaschen)

  1. 250 Gramm Roggen- oder Weizenmehl mit 300 Gramm warmem, gesalzenem Wasser mischen und zu einem Teig kneten.
  2. Während der Teig ruht (30 Minuten), Reis für die Füllung der Teigtaschen kochen.
  3. Den Reis mit Salz, Butter und einem kleingehackten Ei vermischen.
  4. Den Teig in kleine Taschen kneten, die Füllung hineingeben, Rand einfalten und bei 150 Grad etwa 20 Minuten backen.
  5. Die heissen Piroggen mit einem Püree aus gekochtem Ei, Butter und Salz bestreichen und servieren.
     

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